Wir erklären Ihnen, was TIFF kann, und was nicht!

Was ist TIFF?

Dokument TIFF

Tagged Image File Format (TIFF) –
Was ist das?

TIFF (kurz TIF) war lange Zeit der Platzhirsch unter den verlustfreien Dateiformaten für eine digitale Archivierung von Bildern und Grafiken. Entwickelt wurde das TIFF-Format erstmals 1986 von der Aldus Corporation. Beschränkt auf reine Rasterdarstellung und bestenfalls Graustufen wurde es zunehmend von PDF/A verdrängt. Wofür TIFF (Abkürzung für Tagged Image File Format) eingesetzt wird und wo die Limitierungen liegen, erfahren Sie nachfolgend.

Vorteile und Nachteile des TIFF-Formats

TIFF ist auf die Verwendung von Rasterdaten für die Darstellung aller Objekte beschränkt. Auch Vektor- oder Textinformationen werden vor der Kodierung in TIFF erst gerastert. Gegenüber anderen Grafikformaten wie dem JPEG-Format verfügt TIFF über einen Alphakanal, der zusätzlich zu den Farbinformationen auch Transparenz einzelner Pixel speichern kann. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die einfache und daher schnelle Komprimierung und Dekomprimierung solcher Dateien bei verlustfreier Qualität. Deshalb wird das TIFF-Format im Web vorrangig genutzt, um Grafiken für den Druck in hoher Qualität ohne Verluste bereitzustellen. Die im Vergleich zum JPEG-Format um ein Vielfaches höhere Datenmenge wird dabei grundlegend hingenommen. Doch gibt es eine Vielzahl an möglichen Komprimierungsverfahren, sodass nicht jede Software sämtliche Komprimierungsarten unterstützt und viele Anwender daher vom TIFF-Format abweichen. TIFF ist außerdem auf 4 GByte Daten beschränkt und nicht streaming-fähig, da Rückgriffe auf Daten gemacht werden können, die vor der aktuell interpretierten Position im Datenstrom liegen.

Manche Komprimierungsverfahren wie G3 (Faxformat) und G4 (wichtigstes Format für die Archivierung) sind beschränkt auf Schwarz-Weiß-Dateien. Es gibt aber auch Komprimierungsverfahren für Graustufen und Farbdateien: LZW, Lauflängen, JPEG. Insofern ist TIFF dank Speicherung von Farbinformationen vor allem für verlustfreies Archivieren geeignet. Allerdings gibt es dafür auch geeignetere Komprimierungsverfahren, sodass sich TIFF für Farbe nie durchsetzen konnte.

TIFF-Norm und Weiterentwicklung

TIFF ist international genormt: Die aktuelle Norm basiert auf der Version 6 aus dem Jahr 1992 – es wird deshalb auch von TIFF 6 gesprochen. Die Versionsnummer wird häufig mit dem entsprechenden Eintrag Nr. 6 in der Tabelle der möglichen Komprimierungsverfahren verwechselt. Seit 1994 ist die TIFF-Norm im Besitz von Adobe. Aufgrund der Inaktivität bei Weiterentwicklungen der Norm bildete sich eine Parallelnorm heraus, die modernere Komprimierungsmethoden einschließt. Insbesondere die Verwendung des verlustbehafteten JPEG ist problematisch. Der erste Ansatz in TIFF 6 (Trennung von Bilddaten und Tabellen als Tags) hat sich nicht durchgesetzt und wurde durch die JFIF-Form (JPEG File Interchange Format) ersetzt. Puristen sprechen dabei inoffiziell von einer Komprimierungsform 7.

Anwendungsbereiche und Tags des TIFF-Formats

Neben PDF und EPS handelt es sich bei dem TIFF-Format um eines der bedeutendsten Dateiformate zur Übermittlung von Druckdaten. TIFF-Dateien werden unter anderem in technischen Bereichen eingesetzt: Die ATA-Norm aus dem Flugzeugbau beispielsweise stellt dabei etwa detaillierte Anforderungen an die erlaubten Werte der Tags. Vergleichbar mit PDF/A wurde hier versucht, durch zusätzliche Anforderungen und Einschränkungen die Interpretation von TIFF eindeutig zu machen.

Jede Seite einer TIFF-Datei wird durch Tags (z.B. Komprimierungsart, Auflösung, Farbinformationen, Software, etc.) und Bilddaten gebildet. Die Architektur (Byte-Ordering) des Dateiformates wird durch zwei Zeichen am Dateianfang definiert. Die TIFF-Norm lässt die Verwendung von proprietären Tags zu. Deren Nutzung sollte allerdings bei Adobe angemeldet werden. Es gibt Beispiele für Redlining-Informationen in den Tags, die nur von einem bestimmten Viewing-Werkzeug zur Anzeige gebracht werden können.

Da die TIFF-Komprimierungsverfahren G4, LZW und eingeschränkt JPEG auch in PDF verwendet werden können, ist eine Konvertierung nach PDF meist einfach möglich, bietet aber keinen Vorteil, außer der einheitlichen Verwendung von Acrobat Reader für PDF und TIFF. Eine Bearbeitung mit einer OCR Software kann große Mengen an Texten rückgewinnen und in PDF als echte Textinformationen abspeichern.

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