25.06.2025
Lesedauer: 8 Minuten

Ein Tool für alle Fälle: PLOSSYS® Configurator

In diesem Artikel

    SEAL Systems kündigt Konfigurations-Management-Werkzeug an

    Im Rahmen seiner Plattform-Strategie hat SEAL Systems ein neues Konfigurationswerkzeug entwickelt, mit dem zukünftig alle PLOSSYS® Output Solutions ausgestattet werden können. Der PLOSSYS® Configurator ist Teil der PLOSSYS® Produktfamilie, mit der SEAL Systems seit über 40 Jahren individuelle Ausgabe-Management-Lösungen für seine Kunden realisiert.

    Alle PLOSSYS® Output Solutions über ein Tool konfigurieren

    Mit dem PLOSSYS® Configurator wird die bislang auf verschiedene Lösungskomponenten verteilte und dadurch oft zeitaufwendige Konfiguration an einer Stelle konzentriert und vereinheitlicht. Mit dem neuen Werkzeug können sowohl Lösungen nach Anforderung zusammengestellt als auch die Einstellungen für den Betrieb der Lösung vorgenommen werden. Mittelfristig wird der PLOSSYS® Configurator damit alle bisherigen Konfigurationswerkzeuge von SEAL Systems ablösen und ersetzen. Die Software befindet sich im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, ein geschlossenes Beta-Programm startet im Sommer. Der PLOSSYS® Configurator wird auch unabhängig von PLOSSYS®-Lösungen als separates Produkt erhältlich sein.

    Einer für Alle(s)

    „Der PLOSSYS® Configurator ist Teil der SEAL Plattform-Strategie, die wir seit 2020 konsequent verfolgen, um unsere Lösungen modular zu gestalten. Einer der Kernpunkte der Strategie besteht darin, Querschnittsfunktionen in zentrale Plattformdienste auszulagern und die eigentlichen Output-Management-Funktionen in schlanken Microservices zu konzentrieren. Nach einem einheitlichen Client-Framework, einer zentralen Log-Verwaltung und gemeinsamem System-Monitoring folgt mit dem Configurator nun der nächste Schritt: eine zentrale Konfiguration.“

    Thomas Wiesenbacher – CTO SEAL Systems

    Foto von CTO Thomas Wiesenbacher

    Dafür hat SEAL Systems nun mit dem PLOSSYS® Configurator ein mächtiges Werkzeug geschaffen, mit dem sich alle Aspekte der Lösungskonfiguration abdecken lassen, sowohl für den SaaS-Betrieb als auch für lokal installierte Projekte (Private Cloud und On Premises). Die Software geht dabei bewusst andere Wege als andere Konfigurationssysteme.

    Deskriptive Konfigurationssprachen (DSLs), die für Definition und Konfiguration von Infrastrukturen weit verbreitet sind (Infrastructure as Code) eignen sich hervorragend für den Einsatz im GitOps-Betrieb, sind aber anwendungsspezifisch und textbasiert. Mehrere Aspekte einer Lösung mit verschiedenen DSLs zu zu verwalten gerät schnell zur Jonglage mit einer Flut von kryptischen Textdateien.

    Webbasierte Administrationssysteme mit Plugins für verschiedene Anwendungen bieten eine graphische Nutzeroberfläche, konzentrieren sich aber auf die Konfiguration einzelner Softwarekomponenten und Infrastrukturbestandteile. Die korrekte Konfiguration der Lösung durch alle ihre Aspekte liegt damit beim Anwender. Das macht gleichzeitig die Rechtevergabe auf fachlicher Ebene (z.B. für bestimmte Lösungen) schwierig.

    Konfigurationsdatenbanken hingegen konzentrieren sich meist auf den Verwaltungs- und Dokumentationsaspekt von Konfigurationen im ITSM-Kontext, etwa, um Auditfähigkeit von IT-Landschaften herzustellen. Die technische Konfiguration der eigentlichen Systeme ist meist nicht Bestandteil der CMDB.

    PLOSSYS® Configurator steuert komplexe Lösungen

    Der PLOSSYS® Configurator konzentriert sich gegenüber dem Nutzer auf die fachliche Konfiguration von Lösungen; dabei werden auch die wichtigsten Aspekte einer Konfigurationsdatenbank mit abgedeckt.

    • Benutzerfreundliche Konfiguration ohne vertiefte Kenntnisse der einzelnen technischen Module
    • Einfache Rechtevergabe über die verschiedenen Komponenten hinweg
    • Erzeugung der technischen Konfigurationen aller Softwarekomponenten mithilfe deskriptiver Konfigurationssprachen

    Das Werkzeug stellt damit eine lösungsorientierte Fusion von Konfigurations-Management-Datenbanken, Web-Admin-Werkzeugen und technischen Konfigurationssprachen in ein einziges Werkzeug dar, das sich hervorragend für die Definition von Steuerung von komplexen Lösungen eignet.

    Das ist der PLOSSYS® Configurator

    So funktioniert’s: Trennung der fachlichen und technischen Konfiguration

    Um diese Funktion anzubieten, sind im PLOSSYS® Configurator fachliche und technische Konfiguration voneinander getrennt. Ein Serverkern auf Basis einer Graph-Datenbank arbeitet mit Plug-Ins in Form von schlanken Datenmodellen, in denen die fachliche Sicht auf die Konfiguration hinterlegt ist.

    Über mehrere Modelle hinweg: Nachvollziehbarkeit aller Änderungen und gemeinsame Versionsverwaltung für nahtlose Rollbacks

    Diese Modelle basieren auf ERM und JSON Schema und enthalten kaum eigene Funktionalität; grundlegende Programmiererfahrungen genügen, um solche Modelle zu erstellen. Der Configurator kann mehrere Modelle parallel verwalten, dabei können Modelle auch untereinander verbunden werden – etwa um die Drucker-Konfiguration aus einem Modell mit einer definierten Ausgabe-Lösung aus einem anderen Modell zu verknüpfen.

    Von jedem Modell können im Configurator mehrere separate Instanzen verwaltet und mit Zugriffsrechten versehen werden, so dass das Werkzeug mandantenfähig ist. Alle Daten unterliegen einer gemeinsamen Versionsverwaltung, die sowohl das Staging von Konfigurationsänderungen vom Entwicklungs- über das Test- zum Produktivsystem ermöglicht als auch im Fehlerfall ein nahtloses Rollback gestattet. Eine detaillierte Audit-Ansicht erlaubt zudem das genaue Nachvollziehen aller Änderungen.

    Übersetzung, Verknüfung, Aktivierung – Systeme übernehmen die Arbeit

    Die Übersetzung der fachlichen Konfigurationen aus den Modellen in technische Konfigurationssprachen übernehmen Systeme. Systeme sind ebenfalls als Plug-Ins für den Configurator-Server realisiert und bieten verschiedene Exportfunktionen an, um alle oder nur ausgewählte Aspekte einer Konfiguration auf ein technisches Zielsystem anzuwenden – etwa um nur eine neue Queue-Konfiguration zu verproben.

    Welche technischen Konfigurationen erzeugt werden müssen, um einen bestimmten Teil der Konfiguration zu aktivieren, ist ebenfalls in den Systemen hinterlegt. Auch von Systemen können mehrere Instanzen gleichzeitig genutzt werden, beispielsweise um Dev-, Test- und Produktionssysteme separat zu konfigurieren; mehrere Systeme können zu Systemgruppen zusammengefasst werden, etwa um alle Testsysteme oder alle Systeme eines bestimmten Standorts gleichzeitig zu konfigurieren. Die Versionsverwaltung bietet dabei mehrere Freigabestufen an und lässt sich damit so nutzen, dass Konfigurationsänderungen erst mit einer bestimmten Freigabestufe auf Produktivsysteme exportiert werden können.

    Simpel konfiguriert über GUI und API

    Die Oberfläche des PLOSSYS® Configurators ist als Web-Applikation realisiert und bietet zwei Ansichten: eine Formularansicht und einen Wizard, der den Nutzer schrittweise durch den Konfigurationsprozess führt. Dabei ist es egal, an welcher Stelle die Konfiguration begonnen wird – der Wizard ist mehrstufig und erlaubt das komfortable Bearbeiten auch komplexer Konfigurationen in einem einzigen Prozess. Damit finden auch weniger erfahrene Nutzer ihren Weg durch umfangreiche Konfigurationen. Die Formularansicht wendet sich dagegen eher an erfahrenere Nutzer, die effizient auf einzelne Aspekte der Konfiguration zugreifen möchten. Natürlich ist das User Interface mehrsprachig und kann mit verschiedenen Farbschemata genutzt werden. Auch eine Anpassung an eigenes Corporate Design ist möglich.

    Alle Funktionen des PLOSSYS® Configurators sind per API verfügbar, so dass sich auch der Konfigurationsprozess bei Bedarf weiter automatisieren lässt.

    Auch für SaaS-Lösungen

    Der PLOSSYS® Configurator wird künftig auch als Single-Source-of-Truth für das SEAL SaaS Angebot fungieren. Gerade im SaaS-Bereich stellt die Komplexität der verschiedenen Konfigurationen von Infrastrukturen, Plattformen, Komponenten und Anwendungen eine erhebliche Herausforderung dar; nicht wenige SaaS-Anbieter berichten von einer regelrechten Konfigurationshölle, die sich mit verschiedenen Werkzeugen für jeweils einzelne Aspekte letztlich nur begrenzt in den Griff bekommen lässt. Der PLOSSYS® Configurator kann hier als vorgeschaltete Instanz die verschiedenen Konfigurationsaspekte fachlich zusammenführen, in einer Datenbank konsolidieren und die benötigten Konfigurationsdaten und -sprachen daraus erzeugen, um so die Konfiguration technisch umzusetzen.

    Dabei werden die erzeugten technischen Konfigurationen zunächst in einem SaaS Catalog – etwa einem GitHub-Repository – gespeichert; der automatisierte Provisioning- und Deployment-Prozess kümmert sich anschließend um Transport und Umsetzung der Konfiguration in der SaaS-Betriebslandschaft. Dazu setzt er auf die etablierten Konfigurationswerkzeuge für die verschiedenen betroffenen Aspekte. Der PLOSSYS® Configurator greift so zu keinem Zeitpunkt direkt in den SaaS-Betrieb ein. Durch diese strikte technische Trennung von Konfiguration und Betrieb bleiben die SaaS-Instanzen geschützt – ein manueller Eingriff ist weder nötig noch technisch möglich. Gleichzeitig bleiben alle Konfigurationen zentral an einer Stelle, die Vergabe der Zugriffsrechte kann entlang fachlicher Prinzipien erfolgen und die nötige Flexibilität für den Betrieb individualisierter SaaS-Lösungen ist gegeben.

    Fit für die Zukunft

    Als SEAL Systems vor 10 Jahren mit PLOSSYS® 5 (heute PLOSSYS® Output Engine) die Entwicklung seiner Cloud-Native-Komponentenlinie begonnen hat, war bereits absehbar, dass PLOSSYS®-Lösungen langfristig von SEAL Systems als SaaS-Dienste angeboten werden würden. Ebenso klar war, dass der klassische SaaS-Ansatz „One-Size-Fits-All“ für SEAL Systems-Lösungen nicht funktionieren würde; dazu ist das Funktionsspektrum von Output Management zu groß, die Lösungen zu unterschiedlich. Die große Stärke von SEAL Systems war zudem immer die Möglichkeit, auf individuelle Anforderungen mit individuellen Lösungen zu reagieren – diese Stärke sollte unbedingt erhalten bleiben.

    Damit standen wir vor der Hausforderung, perspektivisch tausende individuelle (oder zumindest individualisierte) Lösungen hoch effizient aufzubauen, zu betreiben und zu pflegen. Mit der klassischen Herangehensweise aus den Projekten der vorangegangenen 30 Jahren wäre diese Aufgabe nicht ansatzweise zu bewältigen gewesen. Benötigt wurde vielmehr ein Werkzeug, das die Konfigurationen aller Lösungen zentral verwalten und automatisiert in technische Parameter umsetzen konnte, mit denen die eingesetzte Softwarekomponenten gesteuert werden. Aus dieser Anforderung heraus ist in fünf Jahren Entwicklungszeit der PLOSSYS® Configurator entstanden.