14.11.2019
Lesedauer: 3 Minuten

Die vereinfachte Zeichnung (Richtlinie 4953) – Platz für das Wesentliche

In diesem Artikel

    Eine gute CAD Zeichnung beinhaltet alles, was die Fertigung an Informationen benötigt. Außer der Geometrie und der geometriebezogenen Bemaßung findet sich eine Vielzahl an textlichen Informationen wie Toleranzangaben ohne Geometriebezug, Anweisung für die Fertigung, Stücklisten, Änderungshistorie, Normteilmaße in unterschiedlichen Ausprägungen, Verweise auf zusätzliche, für die Fertigung verbindliche Dokumente… uvm.. So ist der Stand in vielen Fertigungsunternehmen. Die Richtlinie 4953 „Vereinfachte Zeichnung“ schafft Zeichnungen, die sich leichter pflegen lassen.

    Vereinfachte Zeichnung 1

    Denn herkömmliche Zeichnungen lassen sich sehr schlecht pflegen. Es wird eine Vielzahl an Informationen zusammengefasst, die gleichzeitig auch im Produktdatenmanagement (PDM) existiert. Und dort gehören sie auch hin! Aber Informationen, die doppelt gepflegt werden, sind meist an einer Stelle falsch. Mehr noch: Die Pflege der Daten im CAD kann nur durch gut ausgebildete und teure Konstrukteure vorgenommen werden. Und was auf der Zeichnung steht, kann nur der Mensch verarbeiten. Einer maschinell-automatischen Suche und Verarbeitung bleiben diese Informationen verborgen.

    Vereinfachte Zeichnung 2

    Die Richtlinie 4953 „vereinfachte Zeichnung“ des VDA geht dieses Pro‍blem an.

    Die vereinfachte Zeichnung ist ein 3-er Set bestehend aus CAD-Zeichnung (Neutralformat), CAD-Modell (3D und nativ), Stammdaten (XML). Dabei muss man dafür sorgen, dass jederzeit klar ist, welche Versionen jeweils zusammen gehören.

    Die Zeichnung soll immer aus dem 3D Modell abgeleitet werden; sie soll kein Eigenleben führen. Wohingegen die Stammdaten sehr wohl getrennt vom Modell gepflegt werden sollen. Für die Stammdaten wird ein XML-Schema definiert. Die Richtlinie nimmt also eine Normung der zu verwaltenden Stammdaten vor. Alle Stammdaten und beschreibenden Texte sollen auf der Produktzeichnung so weit wie möglich reduziert und im entsprechenden PDM System verwaltet werden.

    Ist eine Zeichnung in eine vereinfachte Zeichnung nach VDA 4953 überführt, so ist der Verwaltungsaufwand für die Stammdaten minimiert. Aber der Fertigung fehlen jetzt wichtige relevante Informationen, die sie früher der Zeichnung direkt entnehmen konnten. Die Fertigung ist jetzt gezwungen, diese Informationen dem vergleichsweise schwieriger zu bedienenden PDM System zu entnehmen.

    Daher liegt es nahe, die PDM verwalteten Daten strukturiert auf Stammdatenblättern mit der Zeichnung zu verbinden. Die Stammdatenblätter sind dabei nur eine andere, menschenlesbare Repräsentation der Daten aus dem PDM. Es wird nur eine Kopie erzeugt, deren Inhalt immer identisch zu den PDM Daten ist.

    Wie können nun solche Stamm­da‍tenblätter in der Praxis erstellt werden?

    SEAL Systems hat dazu eine Lösung mittels der bewährten DPF-Technologie geschaffen. Auf der Eingangsseite wird die DPF zunächst mit der Zeichnung aus dem 3D CAD Modell versorgt. Ein entsprechender DPF-Prozess erzeugt daraus eine PDF/A Zeichnung. Weiterhin werden die Stammdaten für die Stammdatenblätter an die DPF übergeben. Die DPF erzeugt aus diesen mittels des integrierten Reportgenerators schöne, übersichtliche Darstellungen. Diese werden fest mit der PDF Datei der Zeichnung verbunden. Dieser Vorgang wird üblicherweise bei der Zeichnungsfreigabe durchgeführt. Das für die Langzeitarchivierung taugliche PDF/A ist dann das gewünschte Ergebnis: vereinfachte Zeichnung + Stammdatenblätter.

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